Baubeschrieb:
Ausgangslage: Die Parzellen des Quartierplans Stollenrain I sind im Besitz des Vereins für Krebsforschung. Der Verein für Krebsforschung wurde 1949 zur Entwicklung der anthroposophischen Krebstherapie und insbesondere der Misteltherapie gegründet. Zur Herstellung und Vertrieb des Mistelpräparates Iscador wurde die Firma Iscador AG ausgegründet. Beide Institutionen nutzen das Institut Hiscia als Sitz. Sie haben ihre Wurzeln in der Anthroposophie Rudolf Steiners und sind eng mit der Klinik Arlesheim (ehemals Ita Wegman Klinik) verbunden. Obwohl die räumliche Nähe zum Goetheanum und zur Klinik für die Produktion nicht ausschlaggebend ist, tragen der Standort und seine Geschichte wesentlich zur Identifikation der Firma bei. Die Hiscia möchte diesen Standort ausbauen und die Synergien mit ihrem zweiten Standort in Arlesheim nutzen.
Die Aufsichtsbehörde Swissmedic hat die Iscador AG verpflichtet, zeitnah die Wirkstoffherstellung zu modernisieren und dem “Stand der Technik” anzupassen. Dies ist nur durch einen Anbau/Neubau zu realisieren, welcher die erforderliche Nähe zur Zentrifuge hat und dessen Realisierung die laufende Produktion nicht beeinträchtigt.
Leitidee: Die künftige Entwicklung der Firma soll etappenweise in Angriff genommen werden und auf gewachsene Strukturen Rücksicht nehmen. Das Herzstück der Produktion ist die Zentrifuge. Sie wurde in jahrzehntelanger Forschungsarbeit entwickelt und optimiert und kann ihren Standort nicht ohne grossen Aufwand und Kosten wechseln. Somit muss sich die innere Organisation nach ihr richten. Im Aussenbereich gilt es, das wertvolle Erbe der Parklandschaft, der mächtigen Solitärbäume und der Aussenräume zu schützen und durch die Quartierplanung aufzuwerten.
In der 1. Bauetappe wird ein Anbau realisiert, welcher eine schrittweise Erneuerung der Produktion zulässt. Wirkstoffherstellung: Zeithorizont 2-4 Jahre, “Ampullierung” (Aseptische Abfüllung, Primärverpackung) ca. 12-15 Jahre. Die rationelle Einbindung der Zentrifuge in die Produktionsabläufe (kurze Distanzen, Transporte der Säfte ohne Schwellen und Lifte, ohne Wechsel des Reinraumbereiches etc), ist das zentrale Anliegen.
Die Verbindung von neuer Wirkstoffherstellung und zukünftiger Ampullierung im gleichen Gebäude ist sinnvoll, platzsparend und kosteneffizient (gemeinsame Nutzung der technischen Infrastruktur zum Betrieb der Reinräume, Wasseraufbereitung, Zugang, Umkleide, Schleusensysteme, Kühllager; durch den saisonalen Betriebsablauf arbeitet Personal zeitweise in beiden Abteilungen). Eine direkte Anbindung an das Bestandsgebäude ist auf beiden Geschossen (Sockelgeschoss und Erdgeschoss) zwingend erforderlich.
Der Saal für firmeninterne Schulungen, Versammlungen und Konferenzen bekommt eine besondere Stellung im Obergeschoss des Anbaus. Von hier gibt es Sichtbezüge in alle Himmelsrichtungen, namentlich nach Südwesten zum Park, nach Nordosten zum Innenhof und nach Nordwesten ins Tal. Eine grosse Dachterrasse gibt dem Saal einen festlichen Charakter.
Das Bestandsgebäude soll schrittweise erneuert oder umgebaut werden. In der 2. Bauetappe wird ein neuer Kopfbau realisiert, der den renovierungsbedürftigen Teil ersetzt. Nach dem Umzug der Ampullierung ist eine Aufstockung des nordwestlichen Gebäudeteils beabsichtigt (3.Bauetappe).
Als letztes wird das Chalet Baldur im Westen des Firmenareals durch einen Büroneubau ersetzt (4.Bauetappe).
Durch die Auslagerung eines Grossteils der Parkplätze auf das zweite Firmengelände (Birseckstrasse, Neubau Einstellhalle Widar und Hirslandweg, Neubau Bürogebäude Merkur mit Einstellhalle) wird das Quartier vom Verkehr entlastet. Der «Parkway» stellt die Zufahrt zum neuen Laborgebäude der Klinik sicher und ersetzt die bisherige Zufahrt über die Gemeinschaftsparzelle 1771.
Die Leitziele aus dem Grün- und Freiraumkonzept Stollenrain werden der Aussenraumplanung zugrunde gelegt. Diese beinhalten:
– Parkcharakter erhalten und stärken
– Baumbestand erhalten und ggf. ergänzen
– Randbereiche pflanzlich stärken
– Sichtbeziehungen im Quartier erhalten und stärken
– Hangkante freihalten und stärken
– Ausblick in die Landschaft erhalten
Gebäude und Freiräume werden so aufeinander abgestimmt, dass sie sich gegenseitig aufwerten. Insbesondere wird das neue Laborgebäude der Klinik in die räumliche Komposition aufgenommen. Für den von der Gemeinde Arlesheim definierten Perimeter für die gemeinsame Aussenraumgestaltung wurden gemeinsame Ziele bezüglich Erschliessung, Pflanzkonzept, Sichtbeziehungen, Bodenbeläge etc. erarbeitet.
Aktuell:
Genehmigung durch die Gemeindeversammlung Ende September
















